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Wer hat das Park-Cafè im Rheinpark wachgeküsst?

Ein Märchen aus dem Jahr 2022


Park-Cafe Frontansicht
Park-Café im Rheinpark Köln

Schlendern in Rheinpark gehört zu der Lieblingsbeschäftigung vieler Kölner*innen, einige waren hier schon in den 60-er Jahren unterwegs. Vieles hat sich geändert, einiges ist geblieben. Doch es ist wichtig den alten Dingen, Gebäuden und Flächen in unserer Stadt wieder Leben einzuhauchen und den Menschen hier Erlebnisse zu verschaffen. Genau dieser Gedanke rief das Ehepaar Campione auf den Plan – das wunderschöne Park-Café im Rheinpark verdankt ihm seine Renaissance an fast vergessener Stelle. Die Eheleute sind im rechtsrheinischen Köln aufgewachsen und haben sich in jungen Jahren in einer Eventagentur kennengelernt. Roberto Campione war dort als Minijobber, um sein eigentliches Architekturstudium an der Fachhochschule Deutz zu finanzieren. Der Beruf als Architekt und Gastronom erzeugte gerade bei der Restaurierung des Park-Cafés wunderbare Synergien, die beim Start im letzten Jahr während des laufenden Prozesses sehr hilfreich waren. Alexandra Campione-Kreke hat als gelernte Eventmanagerin und aktive Hotelfachfrau die Aktivitäten ihres Mannes immer im Blick und ist wie bei jedem erfolgreichen Mann, die Frau im Hintergrund die alles zusammenhält und nie den Überblick verliert.

Aber zurück zum Anfang: Wie kommt man auf die Idee, sich für ein jahrzehntelang leerstehendes Gastronomieobjekt mit einem selbst ausgeklügelten Renovierungs- und Nutzungskonzept zu bewerben? Ganz einfach - es war Liebe auf den ersten Blick bei einem langen Winterspaziergang im Rheinpark. Die innovativen Ideen hinter dem Konzept vereinbaren vier unterschiedliche Bereiche miteinander, die unterm Strich eine ausreichende Wirtschaftlichkeit zur Folge haben. Ein sehr wichtiger Aspekt vor allem nach Corona. Eigentlich wäre die Restaurierung direkt im Jahr 2005 losgegangen, wenn der damalige Investor es sich nicht wegen vieler Unwägbarkeiten anders überlegt hätte. Nach dem unglücklichen Weggang des Investors versank das Park-Café wieder in seinem Dornröschenschlaf für etwa vier Jahre. Die Stadt Köln machte sich unterdessen auf die Suche nach einer neuen Sanierungs- und Betreibermöglichkeit. Tatsächlich kam eines Tages das Amt für Wirtschaftsförderung auf die Idee das Park-Café in sein Programm aufzunehmen und das Gebäude mit offiziellen Geldern zu sanieren. Unter der Rubrik Win-win-Situation kann man die damit kombinierte Maßnahme der Förderung von Langzeitarbeitslosen oder leicht behinderten Menschen sehen. Das Park-Café bietet diesen Menschen die Möglichkeit, im Berufsleben Fuß zu fassen. Heute ist das für 5,7 Millionen Euro renovierte und sanierte Objekt in voller Blüte erstrahlt und freut sich auf seinen ersten richtigen Sommer 2023 im Hochbetrieb. Das dieses Projekt mit einer Erfolgsstory geendet hat, ist dem guten und engen Zusammenspiel der betreffenden Architekten, der Stadt Köln, der Bauleitung und dem Gastronomen Ehepaar Campione zu verdanken. Alle baulichen Maßnahmen wurden immer mit Blick auf die praktische Nutzung geprüft und umgesetzt – wer hier Erfahrungswerte hat, weiß, dass das nicht immer üblich ist. Für alle Beteiligten war dieser Prozess ein langer Weg, denn von 2015 bis zum Ende des Jahres 2022 wurde das neu belebte Kleinod von allen Gewerken immer wieder mit Unterbrechungen weiter aufgehübscht.

Selbst die Farbe der Außenfassade wurde aufgrund des Denkmalschutzes rekonstruiert und hat den Original-Look aus den 60-ziger Jahren eins zu eins imitiert.

Fragt man das Ehepaar Campione, was sie sich wünschen für die Zukunft ihrer Stadt, dann ist man nicht erstaunt, wenn sie sich wünschen, dass mehr Denkmäler in Köln revitalisiert werden und diesem Beispiel folgen. Gebäude erzählen für sie ein Stück Geschichte von Köln und sollten allen Kölnern und Kölnerinnen wieder zugänglich gemacht werden.

Ihre Wünsche lassen auch diese grundsätzlichen Hauptthemen nicht aus, die ebenfalls politisch immer wieder angesprochen werden: Mehr Sauberkeit, bessere Verkehrsplanung und dass die Kölner und Kölnerinnen mehr Rücksicht aufeinander nehmen, ob im Straßenverkehr oder bei der Müllentsorgung, den die Stadt Köln sollte und gehört tatsächlich allen Menschen!

Die beiden haben natürlich auch ihre eigenen Lieblingsorte in Köln, dazu gehören der Stadtteil Deutz, das Gut Leidenhausen und natürlich ihr jüngstes Projekt, das Park-Café.

Wir wünschen dem Park-Café im Rheinpark, dass es an die schönen, alten und glanzvollen Zeiten anknüpfen kann und wieder zu einem Publikumsmagnet wird. Möge es in der Zukunft viel positive Resonanz für das lange Durchhaltevermögen und den geleisteten persönlichen Einsatz geben. Denn eines ist sicher: Köln braucht mehr davon!

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